Radlagerschaden Teil 2 - Rolf's Schraubertipps

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1 Jahr 11 Monate her #17 von mike
Also, wir haben bereits festgestellt, dass ein Radlager defekt ist. Ein Radlagersatz besteht aus einem Innere und einem äusseren Radlager sowie einem Wellendichtring damit das Ganze auch dicht ist. 
Es muss immer der ganze Satz ersetzt werden und man sollte sich überlegen, ob man nicht gleich beide Seiten macht, da beide vermutlich etwa die gleiche Laufleistung haben, ausser es war jemand in Indianapolis und ist da eine Woche im Kreisgefahren. 
Zuerst entfernt man die Nabenkappe, geht meist ohne das Rad zu demontieren, und dann löst man die Radschrauben, nur lösen. Jetzt den Wagen aufbocken und die Staubschutz­kappe von der Trommel entfernen. Achtung auf der rechten Seite ist in der Mitte der Kappe eine Vierkantwelle die mit einem Seegering gesichert ist, das ist die Tachoantriebswelle, Seegering entfernen und die Welle reindrücken. Wenn man das verbliebene Fett entfernt hat sieht man die Achswellenmutter. Beim Buggy wird die Mutter mit der man das Lager­spiel einstellen kann mit einer Inbusschraube gesichert. Inbusschraube lösen und die Mut­ter abschrauben, wieder Achtung die Mutter auf der rechten Seite hat ein Linksgewinde. Wenn die Mutter draussen ist kann man die Bremstrommel mit dem Rad von der Welle ziehen, sollte die Trommel festhängen muss man vermutlich die Bremsen noch zurückstel­len da eventuell die Trommeln schon etwas eingelaufen sind. Jetzt die Trommel von der Felge runternehmen. Bei den Radlagern handelt es sich um Schräg- oder Kegelrollenlager. So ein Lager besteht aus dem inneren Lagerring mit dem Rollenkäfig und dem äusseren Lagerring. Die äusseren Lagerringe verbleiben in der Regel in der Trommel und müssen später mit einem geeigneten Werkzeug z. Bsp. einem Durchschlag ausgetrieben werden. Der innere Lagerring des äusseren Lagers kommt in der Regel freiwillig raus, der innere Lagerring des inneren Lager verbleibt erstmal auf der Welle und muss mit einem geeigne­ten Abzieher abgezogen werden. 
Nachdem alle Teile der alten Lager entfern sind und alles peinlich sauber gereinigt ist fetten wir alle Teile gut ein. Zuerst treiben wir den Wellendichtring und gleich hinterher den inneren Lagerring des inneren Lagers auf die Achswelle, dann pressen wir die beiden äusseren Lagerringe in ihre Sitze in der Trommel. Solltet Ihr kein geeignetes Werkzeug haben behelft euch mit dem alten Lagerring, den Neuen ansetzen den Alten da drauf und den Neuen mit Klopfen auf den Alten in seinen Sitz treiben. 
Jetzt stecken wir die Bremstrommel wieder auf ihren Platz, dann kommt eine dicke Unter­legscheibe und erst jetzt die Mutter. 
Beim ersten Mal die Mutter festziehen und gleichzeitig die Bremstrommel drehen bis man merkt, dass es strenger geht. Dann die Mutter ca 1/8 Umdrehung lösen, zur Kontrolle schiebt man mit einem Schraubendreher Spannscheibe unter der Mutter hin und her, sie muss sich bewegen lassen ohne das man den Schraubenzieher abstützt also ohne Hebel. Jetzt ganz wichtig die Mutter mittels der Inbusschraube wieder sichern. 
Durch das Rechts- und Linksgewinde der Achsmutter ist zwar gesichert, dass sie sich nicht lösen können, aber, zieht man die Inbusschraube nicht fest könnte sich die Mutter immer fester anziehen und das Radlager wäre nach wenigen Km wieder im A .... 
Jetzt die Staubkappen mit Fett füllen und montieren, beim linken Rad die Tachowelle nicht vergessen. Die Räder montieren und gegebenenfalls die Bremsen wieder einstellen. 

Mit luftgekühltem Gruss 
Rolf   
(Ausgabe 2016/3)

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